Vor einigen Jahren legte der Drahtzug den Grundstein für ein internes, umfangreiches Projekt zur Umsetzung der UN-BRK. Erste Massnahmen konnten 2020 lanciert und abgeschlossen werden. 2021 galt es, den Aktionsplan weiter voranzutreiben und neue Teilprojekte gemeinsam anzupacken. Worum es dabei ging? Eine Zwischenbilanz.
Auf individuelle Ressourcen abgestimmte Tätigkeiten
Ein zentrales Ziel der Arbeitsplätze im Drahtzug besteht darin, Mitarbeitende in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen – und zwar bewusst und ressourcenorientiert. Um dieser Ressourcenorientierung in Zukunft noch besser gerecht zu werden, ist die Idee eines so genannten Entwicklungstagebuches geboren. Darin halten die Mitarbeitenden nach Bedarf ihre individuellen Fähigkeiten fest und reflektieren diese. Wie in einem Tagebuch können sie regelmässig notieren, welche Tätigkeiten aus ihrem aktuellen Arbeitsalltag diesen persönlichen Fähigkeiten entsprechen. So kann das Bewusstsein über die eigenen Ressourcen, die persönliche Entwicklung und die individuelle Rolle als Arbeitnehmer nachhaltig gestärkt werden. Zudem gibt ihnen dies die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse laufend in die eigenen Zielsetzungen einfliessen zu lassen.
Im Jahr 2021 fand ein Pilottest mit rund zehn Mitarbeitenden statt, die während sechs Wochen ein solches Tagebuch führten. Rund die Hälfte erlebte dies als äusserst hilfreich und wertvoll für sich selbst und die persönliche berufliche Entwicklung. In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse dieser Testphase der Monitoringgruppe präsentiert.
Weiterbildungsmöglichkeiten zum Aufbau beruflicher Kompetenzen
Im Bereich Montage beschäftigte man sich 2021 mit neuen, internen Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden. Ziel ist es, wertvolles Know-how zur Tätigkeit aufzubauen, vielfältige Arbeitsschritte besser zu verstehen und so die eigenen beruflichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Im Rahmen einer internen Schulung brachten die Fachpersonen den Mitarbeitenden das Thema Strom auf anschauliche Weise näher. Darüber hinaus wurden die wiederkehrenden Aufträge im Bereich Elektromontage gezielt in einzelne Schritte aufgegliedert, im Team demonstriert und besprochen. Nun haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich auf jene Arbeitsschritte zu fokussieren, die ihren Ressourcen entsprechen, jedoch nach und nach anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen und so Kompetenzen aufzubauen. Solche Weiterbildungsmöglichkeiten sollen in Zukunft auch in weiteren Bereichen angeboten werden.
Optimierung des bestehenden Beurteilungssystems
Um das aktuelle System zu evaluieren, mit dem die Leistung der Mitarbeitenden jährlich beurteilt wird, wurden sowohl Mitarbeitende als auch Angestellte im Detail dazu befragt. Die Auswertung ist im Gange und wird im Laufe des Jahres 2022 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden schliesslich dazu genutzt, Optimierungsbedarf aufzudecken und mögliche neue Ansätze zu erarbeiten. Im engen Austausch wird so ein einfach verständliches und nachvollziehbares System erarbeitet, das objektiv und vergleichbar ist und zugleich auf die betrieblichen Prozesse und Verhältnisse im Drahtzug abgestimmt ist.
Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten
Im Frühjahr 2021 besuchten zwei Drahtzug-Mitarbeiterinnen gemeinsam mit Nicole Reize, Leiterin Dienste, eine Schulklasse der Kantonsschule Hohe Promenade, die sich intensiv mit dem Thema psychische Beeinträchtigung auseinandersetzte. Dieser Schulbesuch war ein Pilotprojekt im Rahmen der UN-BRK-Massnahme «Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten». Damit setzt sich der Drahtzug dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft nicht stigmatisiert, sondern als gleichwertig und kompetent wahrgenommen werden. Beide Seiten erlebten den offenen Austausch als äusserst positiv und bereichernd – so fand im November 2021 im Rahmen des Suchtpräventionstages an der «Kanti» ein weiterer Schulbesuch mit anschliessender Führung durch den Drahtzug statt.
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