Interview Reize

«Eine sinngebendere Tätigkeit kann ich mir kaum vorstellen.»

Herzliche Gratulation, kürzlich feierten Sie Ihr 10-jähriges Jubiläum bei Drahtzug! Können Sie sich noch an die Anfangszeit erinnern?
Sehr gut sogar. Zu Beginn war ich in einer Doppelrolle tätig. Einerseits verantwortete ich das Office, quasi als Mini-Treuhandbüro, andererseits war ich als Mitglied der Geschäftsleitung für die Finanzen verantwortlich. Sehr froh war ich, als es uns gelang, Isabelle Geisser als Spartenleitung Office zu gewinnen. Dank ihr wurde dieser Bereich weiter professionalisiert.

Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie einen Blick zurückwerfen?
Auf das Office mit seinen langjährigen Mandanten, welche sich immer wieder lobend äussern und auf den erreichten Teamzusammenhalt – unabhängig davon, ob ein Teammitglied eine psychische Beeinträchtigung hat oder nicht. Weiter war es ein wichtiger Schritt, die Buchhaltungen (intern und kundenseitig) in einem Verantwortungsbereich zusammenzuführen. So gelang es uns, bei der Bearbeitung der Gesuche an das Kantonale Sozialamt Zürich, der Erstellung der Jahresrechnungen nach Swiss GAAP FER aber auch bei der Beschäftigung und Begleitung unserer psychisch beeinträchtigten Teammitglieder Synergien zu schaffen.

Was sind die bedeutendsten Veränderungen, die Drahtzug in diesem Jahrzehnt durchgemacht hat?
Die Führung wurde 2012 an den heutigen Vorsitzenden der Geschäftsleitung übergeben. Dabei rückte das Geschäftsleitungsteam näher zusammen und insgesamt setzte sich ein partizipativer Führungsstil durch. Weiter möchte ich unser UN-BRK-Projekt hervorheben. Durch dieses wichtige Projekte wurde der Fokus verstärkt auf die Teilhabe der Mitarbeitenden, Personen in IV-Massnahmen, Teilnehmenden im Atelier und Bewohnerinnen und Bewohner gelegt.

10 Jahre sind eine lange Zeit. Was motiviert Sie auch heute noch an Ihrer Tätigkeit?
Hier kann ich meine Fähigkeiten optimal zu Gunsten von beeinträchtigten Menschen einbringen und erhalte viel Wertschätzung. Eine sinngebendere Tätigkeit kann ich mir kaum vorstellen.

Was meinen Sie, wohin könnte die Reise von Drahtzug in den nächsten 10 Jahren gehen?
Ich bin sicher, dass wir künftig stärker «nach aussen» agieren werden. Damit meine ich, dass wir vermehrt mit Firmen zusammenarbeiten wollen, die eine Integration von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt ohne zusätzliche Begleitung ermöglichen. Auch die Politik tendiert in diese Richtung. Es ist eine Entwicklung, die ich als Herausforderung und Chance zugleich sehe. Gleichzeitig wollen wir natürlich auch unsere Mitarbeitenden, welchen es nicht mehr gelingt, ohne zusätzliche Begleitung im Arbeitsmarkt zu bestehen, persönlich begleiten und stärken. Wir zeigen ihnen auf, dass sie gebraucht werden und wertvoll sind.

Haben Sie persönliche Ziele, die Sie sich für die kommende Zeit bei Drahtzug gesteckt haben?
Ich möchte Drahtzug mitprägen. Dabei will ich den Menschen, die hier tätig sind, den Rücken frei halten, damit sich jeder auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann. Drahtzug wird immer vom Engagement der Menschen leben – das ist es für mich auch, was uns ausmacht: Die engagierten Menschen. Das Gefühl, zur Drahtzug-Familie zu gehören.

Nicole Reize

Leiterin Finanzen, Geschäftsleitung
Seit Juli 2010 bei Drahtzug

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