Interview Mi Ha

Von Ästhetik, kreativem Denken und grosser Verantwortung.

Mi Ha, Sie sind erfahrene Damenschneiderin und leiten nun die Textilwerkstatt im Drahtzug. Was fasziniert Sie an diesem Fachbereich?
Ich bin ein visueller und taktiler Mensch: Farben, Formen, Proportionen, Materialien –Ästhetik im Allgemeinen interessiert und inspiriert mich. Schon als Kind hat Schönes stets meine Aufmerksamkeit erhalten. Nicht die polierte, perfekte Schönheit, sondern die Schönheit des Echten und Ehrlichen. Hinzu kommt, dass ich ein grosses Bedürfnis habe, mich kreativ zu betätigen. Mit den Händen zu arbeiten war schon immer wichtig für mich. Deshalb war es auch naheliegend, dass ich mich vor rund 20 Jahren für die Ausbildung zur Damenschneiderin entschieden habe. Seitdem habe ich gezielte Weiterbildungen zur Schnitttechnikerin, Erwachsenenbildnerin und Führungsfachfrau absolviert. Was ich als äusserst wertvoll empfinde: Mit meinem Beruf Beruf geht eine Nähe zum Menschen einher, die sehr persönlich sein kann.

Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie im Bewerbungsprozess wussten: «Hier möchte ich in Zukunft arbeiten»?
Es gab tatsächlich einen Schlüsselmoment, der den Ausschlag gab. Im Gespräch mit Frau Kübler, Leiterin Agogik, kamen wir auf den Betreuungsauftrag und die Umsetzung der UN-BRK im Drahtzug zu sprechen. Ich erfuhr, dass Drahtzug intensiv daran arbeitet, dem Betreuungsauftrag ein noch grösseres Gewicht zu geben, und dass die Umsetzung der UN-BRK aktiv vorangetrieben wird. Da spürte ich: Hier kann ich mich entfalten. Hier kann ich mein fachliches Know-how genauso einbringen wie meinen Erfahrungsschatz im Bereich der Arbeitsintegration. Hier kann ich viel lernen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Aufgabe als Teamleiterin mit Führungsverantwortung?
Als Führungskraft habe ich die Möglichkeit, mich auf verschiedenen Ebenen einzubringen und Prozesse mitzugestalten. Dies empfinde ich als Freiheit, zugleich bringt es eine grosse Verantwortung mit sich. Mein Team und ich arbeiten tagtäglich daran, die Mitarbeitenden einzubeziehen und sie zu befähigen. Es ist mir wichtig, ihnen allen einen attraktiven Areitsplatz mit interessanten Aufgaben zu bieten. Was es dazu braucht, sind aber auch spannende Kundenaufträge. Und an diese kommt man nur mit einer hervorragenden Produkt- und Dienstleistungsqualität.

Das Thema Corona ist nach wie omnipräsent und verlangt sicher auch von Ihnen eine Extraportion Flexibilität?
Das ist richtig. Aktuell ist kein Tag wie der Andere. Da muss man flexibel sein, aber auch Durchhaltevermögen haben. Und es braucht innovatives, kreatives Denken und Handeln. Ich bin sicher, dass mir meine Wesensart dabei helfen wird, die weiteren Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise bestmöglich zu meistern.

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