Interview Herr Cavaliere

«Der Drahtzug hat mir meinen Kindheitstraum erfüllt.»

Über zwanzig Jahre ist es her, seit Ferdinando Cavaliere seinen ersten Arbeitstag im Drahtzug hatte. Und wenn er diese lange Zeit nun Revue passieren lässt und von seinen Erfahrungen erzählt, sprudelt er regelrecht vor Freude und Motivation. Es ist nicht zu übersehen: Ferdinando Cavaliere fühlt sich im Drahtzug rundum wohl. Weshalb das so ist, erzählt er im persönlichen Interview.

 

Herr Cavaliere, Sie gehören beim Drahtzug beinahe schon zum Inventar…
Da haben Sie recht (lacht). Seit über zwanzig Jahren arbeite ich hier. Diesen Sommer hatte ich mein Jubiläum.

In welchem Bereich sind Sie denn tätig?
Ich arbeite im Briefversand. Dort bin ich im Grunde der Allrounder, der so ziemlich überall anpackt. Briefe kuvertieren, Versände zusammenstellen, Waren palettieren – ich mache alles. Und ich liebe die Abwechslung.

Was gefällt Ihnen denn am besten an Ihrer Arbeit?
Ich übernehme «schampar» gerne die körperlich fordernden Aufgaben. Ich bin einfach der Typ, der gerne richtig anpackt. Und es motiviert mich auch sehr, Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich für etwas zuständig war und die Gruppenleitung ganz am Ende – bevor eine Lieferung den Drahtzug wieder verlässt – die Schlusskontrolle macht, ist das der Moment der Wahrheit. Passt dann alles perfekt, bin ich schon stolz. Zu wissen, dass ich einen Auftrag rundum korrekt abschliessen konnte, gibt mir einfach ein gutes Gefühl.

Was sind Ihre Lieblingsaufträge?
Hm, ich glaube die Aufträge in der Vorweihnachtszeit. Wenn wir ganz viele feine Lebensmittel zu festlichen Geschenkboxen zusammenstellen dürfen. Salami, Gewürze, Wein, Pasta – alles in Top-Qualität. Das ist schon etwas Besonderes und macht mir jedes Jahr besonders Spass.

Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Es scheint Ihnen hier zu gefallen?
Ja, sehr sogar. Und ich muss sagen: Ich bin stolz, dass ich nie gewechselt habe und dem Drahtzug treu geblieben bin. Der Grund dafür ist einfach. Ich werde hier wertgeschätzt und enorm gefördert. Das Team hat erkannt, was in mir steckt und dass ich willig bin, etwas zu leisten und zu lernen. Dafür bin ich extrem dankbar.

Können Sie Beispiele machen für diese Förderung, die Sie hier erlebten?
Ich wurde von Beginn an ermutigt und motiviert, immer ein Schrittchen weiter zu gehen und mich zu entwickeln. So durfte ich viele spannende, wertvolle Kurse absolvieren. Zudem hat man mir immer mehr Verantwortung übertragen – in kleinen aber für mich sehr wichtigen Schritten. Ich habe die Chance erhalten, vielfältige interne Aufgaben zu übernehmen und wurde sogar in die Personalkommission gewählt, wo ich zehn Jahre lang im Vorstand war. Stellen Sie sich vor: Als ich das Amt abgab, organisierte der Drahtzug einen riesigen Apéro für mich, als Dank für mein Engagement. Das war ein unvergesslicher Moment für mich. Aktuell bin ich in verschiedene Projekte im Zusammenhang mit der UN-BRK involviert.

Konnten Sie sich auch auf beruflicher Ebene entwickeln?
Beruflich hat mir der Drahtzug im Grunde meinen Kindheitstraum erfüllt (lacht).

Wie das?
Ich spielte ab und zu mit dem Gedanken, wieder einmal im Arbeitsmarkt tätig zu sein. Ich wusste, dass ich es schaffen kann, aber nur, wenn ich gut unterstützt und betreut werde. Der Drahtzug hat mir dies schliesslich ermöglicht. Fast drei Jahre lang war ich im Rahmen eines externen Arbeitseinsatzes bei der Otto Fischer AG tätig – eine grossartige Erfahrung für mich. Angestellt war ich weiterhin beim Drahtzug, sodass keinerlei administrativer Aufwand für mich oder das Unternehmen anfiel. Als dieser Einsatz zu Ende war, folgte dann mein persönliches Highlight. Ich durfte längere Zeit bei der Schweizer Post arbeiten. Wissen Sie: Ich wollte als Kind schon Pöstler werden. So ging für mich mit über fünfzig Jahren ein Traum in Erfüllung. Hätte mich der Drahtzug nicht so gefördert und gepusht, wäre das nie möglich gewesen.

Sie blicken also zufrieden und zuversichtlich in die Zukunft?
Ja. Wenn ich auf die vergangenen zwanzig Jahre zurückschaue, bin ich überzeugt, dass ich hier alles erreicht habe, was ich erreichen konnte. Nun möchte ich die Zeit hier im Drahtzug bis zu meiner Pensionierung noch gut nutzen und bis zum Schluss mein Bestes geben. Und dann freue ich mich auf die neu gewonnene Freizeit. Ich habe schon ganz viele Ideen, wie ich diese nutzen werde. Ich bin sehr sportlich, fahre gerne Velo, spiele Eishockey und Billard. Und seit einiger Zeit bin ich nun im VW Golf Club Zürich, wo ich mich extrem wohl fühle. Die Leute sind super. Zusammen werden wir sicher noch einiges erleben.

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