Vom 25. November 2021 bis 5. Dezember 2021 zeigten Kunstschaffende des Drahtzug Ateliers ihre Werke in der Photobastei in Zürich. Mit über 200 Werken der angewandten und freien Kunst haben sie den Raum und das Gefühl «Dazwischen» erkundet. Renate Kunz war Besucherin der Ausstellung und erinnert sich an das Erlebnis. Wir trafen sie zum Gespräch.
Renate Kunz wohnt heute in Thun, wo sie auch aufgewachsen ist. Für die Ausstellung in der Photobastei Zürich nahm die Rentnerin gerne den Weg in die Limmatstadt auf sich. Für die Kunst und für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung hat Renate ein ganz eigenes Gespür entwickelt. Denn als Berufstätige führte sie über mehrere Jahre ein Atelier für Kunsthandwerk und begleitete darin Menschen mit Suchtproblemen. Als Mutter eines autistischen Sohnes machte sie zudem private Erfahrungen und weiss, wie die Kunst ein Fenster oder ein geschützter Zufluchtsort sein kann.
Renate, wie hast du die Ausstellung in der Photobastei Zürich wahrgenommen?
Es war eine ergreifend kuratierte Sammlung aus Kunstobjekten, Malerei, Collagen und mehr. Von Anfang bis Ende hat man gespürt mit welcher Sorgfalt und Nähe die Ausstellung erschaffen wude. Und für mich als Besucherin, war es sehr spannend, mich durch die Ausstellungsobjekte treiben zu lassen. Ich habe viel wahrgenommen und möchte wirklich den Veranstaltenden ein Kompliment für die gelungene Schau machen. Toll!
„Dazwischen“ Was verstehst du darunter?
Das kann sehr viel bedeuten. Angefangen beim Positiven: Etwas kommt ins Leben – also dazwischen, etwas das mir gut tut, etwas Unerwartetes, eine Ergänzung für den weiteren Weg. Oder im negativen Sinn: Etwas kommt dazwischen, was das auseinanderreisst, es verursacht Schmerz, der Unterbruch oder das Fehlen von etwas löst starke Gefühle aus und entzweit ein Ganzes.
Mit welchen drei Worten würdest du die Ausstellung beschreiben?
Huch, das müssen drei ganz grosse Worte sein!
Es war hochspannend, liebevoll gestaltet und ich habe grosse Achtung davor.